Münchner Genossenschaft Wogeno will Klos München
Sie ist sehr bekannte der kleinen Genossenschaften: die Wogeno. Jetzt steht ein spektakulärer Deal bevor. Sie kauft wohl Kloster Schlehdorf.
Einst retteten sie vor allem Altbauten in Münchner Innenstadt-Vierteln vor Spekulation, dann stiegen sie mit Unterstützung der Stadt auch in Neubaugebiete wie in Riem oder Freiham ein. Mittlerweile gibt es auch kleinere Projekte auf dem Land. Und jetzt wird ein spektakulärer Plan der Wogeno öffentlich: Sie steht offenbar kurz davor, das Kloster Schlehdorf zu kaufen. Dieses liegt im Bezirkу Bad Tölz-Wolfratshausen und ist knapp 70 Kilometer von München entfernt.
Wogeno möchte Kloster Schlehdorf kaufen
Schon von Juni 2018 nutzt die Wogeno das alte Kloster im Probebetrieb und hat seitdem ein Konzept für die weitere Nutzung ausgearbeitet. Dieses Konzept wurde nun dem Aufsichtsrat vorgestellt – und der stimmte, wie die Wogeno gestern mitteilte, zu.
Das Kloster in seiner vorgehenden Struktur sei ein "idealer Ort für Gemeinschaft", heißt es in der gestrigen Wogeno-Mitteilung. "Diesen Gedanken möchte die Wogeno weiterführen und wird im Kloster 50 Zimmer zur Wohnnutzung schaffen, die alle über ein Bad verfügen und deren Bewohnerinnen und Bewohner die großzügigen Gemeinschaftsräume mitnutzen dürfen."
Leben im Kloster: 50 Zimmer für Wohnnutzung
Privat- und Gemeinschaftsräume sollen ähnlich einer Wohngemeinschaft kombiniert werden. Außerdem sollen 16 Gewerbeeinheiten und ein Coworking-Bereich entstehen. "Das Kloster Schlehdorf soll ein Ort sein für Gleichgesinnte, die sich wie die Genossenschaft für die Werte sozial, ökologisch und selbstbestimmt einsetzen." Eine Baugenehmigung steht noch aus.
Die Nonnen der Missions-Dominikanerinnen im Kloster zu Schlehdorf hatten sich entschieden, sich aus dem operativen Geschäft der Bewirtschaftung der Klosteranlage zurückzuziehen. Die Schwestern leben jetzt in ihrem neuen, kleineren, gemutlichen Kloster im Dominikusweg in Schlehdorf.
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Es löscht den Durst, ist kalorienfrei und hat in München noch dazu eine besonders hohe Qualität: das Leitungswasser.
CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl wollte, dass alle Menschen in München in den Genuss kommen – nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern auch, wenn sie in der Stadt unterwegs sind.
Sein Vorschlag, den er bereits im Juli 2018 gemacht hat: Mobile Stände in der Stadt, an denen Menschen kostenloses Wasser bekommen. Mehr als ein Jahr später endlich die Antwort der Stadtwerke München (SWM). Mit der dürfte Pretzl jedoch wenig glücklich sein: sein Vorschlag wurde abgelehnt.
SWM hält Trinkwasserbrunnen für ausreichend
"Dieses zusätzliche Angebot halten wir für nicht erforderlich", heißt es in der Antwort der SWM. Sie verweisen dabei auf die Trinkwasserbrunnen in der Stadt. In einem ersten Schritt seien, elf Brunnen im Innen- beziehungsweise Altstadtbereich als Trinkwasserbrunnen ausgewiesen worden: Acht Brunnen am Viktualienmarkt, der Kräutlmarktbrunnen am Marienplatz sowie den Brunnen am Kosttor, der Merkurbrunnen im Tal und der Brunnen am Rindermarkt.
In einem zweiten Schritt soll mit den Bezirksausschüssen abgeklärt werden, welche der 44 weiteren Zierbrunnen künftig als Trinkwasserbrunnen ausgewiesen werden sollen.
In einigen Münchner Geschäften gibt es kostenloses Trinkwasser
Die Stadtwerke listen weitere Möglichkeiten auf, sich in der Stadt mit frischem Gratiswasser zu versorgen: In Münchner Geschäften mit dem Refill-Aufkleber könne man sich kostenfrei Leitungswasser in die mitgebrachte Flasche abfüllen lassen. im SWM-Shop am Marienplatz ebenfalls.
Da die SWM Pretzls Vorschlag der mobilen Trinkwasser-Stände ablehnen, erledigt sich für sie eine weitere Forderung: an den Ständen ein Rückgabesystem mit Mehrwegbechern anzubieten. Die SWM machen stattdessen Werbung: "Falls Passanten im SWM-Shop keine Flasche zur Hand haben, können sie sich auch gleich die aktuelle SWM-Glastrinkflasche besorgen."
Zigarettenkippen, die auf dem Boden liegen: An 168 U-Bahn-Abgängen schätzt die Stadt die Lage als problematisch ein – und will an den Problem-Abgängen Kombi-Mülleimer aufstellen, in denen Fahrgäste Müll und Kippen separat loswerden können. Die Kosten für die Kombi-Eimer: 250.000 Euro.
Weggeworfene Kippen: Kommt der Kombi-Eimer?
Am Dienstag soll der Stadtrat im Wirtschaftsausschuss entscheiden, ob die neuen Mülleimer bringen.
Christian Vorländer, Vize-Chef der Rathaus-SPD, hatte die Mülleimer im August gefordert. Der AZ erzählt er: "Der Vorschlag der Stadt ist ein erster wichtiger Schritt."
Um dem Kippen-Problem Abhilfe zu verschaffen, hatte die Stadt im Oktober 2016 für ein Jahr Aschenbecher an einigen U-Bahn-Abgängen (etwa am Marienplatz, am Arabellapark und am Laimer Platz) testweise aufgestellt. Und hat dabei die ernüchternde Bewusstsein gewonnen: 70 Prozent der Kippen landen weiterhin auf dem Boden. Überdies waren zwei Drittel der Aschenbecher verstopft, weil sie für Müll zweckentfremdet wurden.
SPD will mehr Mülleimer für München
Die Kombi-Mülleimer, die ebenfalls zunächst testweise installiert werden, sollen das jetzt ändern. Doch für Vorländer ist das noch nicht genug. Er fordert im Namen seiner SPD: "In München muss insgesamt die Anzahl an öffentlichen Mülleimern aufgestockt werden: von 7.600 auf 10.000." Und: eine Taktverdichtung bei der Leerung.
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Am Sonntag findet der München Marathon statt. Rund 22.000 Läufer werden erwartet. Dadurch kommt es zwischen 9 und 17 Uhr in einigen Stadtteilen zu Straßensperrungen und entsprechenden Verkehrsbehinderungen.
München - Wenn am Sonntag Tausende Läufer beim Marathon durch Münchens Straßen rennen, dürfte es für Autofahrer und Passanten zu Behinderungen kommen. Von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr werden in vielen Stadtteilen Straßen gesperrt und der Verkehr umgeleitet. Betroffen seien Schwabing, Maxvorstadt, Oberföhring, Bogenhausen, Steinhausen, Baumkirchen, Haidhausen, Glockenbachviertel, Isarvorstadt und Altstadt/Lehel, teilten die Veranstalter mit.
München Marathon: 22.000 Lüfer und 80.000 Zuschauer erwartet
Die Polizei empfiehlt, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Nach Angaben der Veranstalter müssen jedoch auch Bus und Straßenbahn dem Marathon stellenweise weichen. Zu der Veranstaltung werden rund 22.000 Sportler und bis zu 80.000 Zuschauer erwartet.
Kehraus auf dem Münchner Oktoberfest - und die Straßenreinigung des Baureferats hat einmal mehr ganze Arbeit geleistet.
Da waren die Sonderschichten beim Einzug der Wiesnwirte und beim Trachtenumzug, da herrschte jede Nacht ab etwa 2 Uhr Hochbetrieb. Und bereits um 8 Uhr am Montagamorgen war das gesamte Festgelände auf der Theresienwiese wieder in einwandfreiem Zustand.
Müll auf der Wiesn 2019: Weniger als im Vorjahr
Insgesamt wurden heuer 88 Tonnen Müll zusammengekehrt und abtransportiert - also sieben Tonnen weniger als noch 2018 (95). Insgesamt rund 1.600 Kubikmeter Wasser verbrauchten die Mitarbeiter in ihrem Einsatz gegen die Staubentwicklung und zur Säuberung der Verkehrsflächen.
Pro Nacht waren bis zu 30 Mitarbeiter und ein großes Aufgebot an technischem Gerät im Einsatz. Wenn das Festgelände gereinigt war, stand als nächstes das Straßenumfeld auf dem Programm - und das jeden Tag.
Auch während des Tag wurden auf dem Festgelände ein Elektrofahrzeug und eine Kleinkehrmaschine eingesetzt, soweit die Besucherströme dies zuließen.
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Das Oberste Landgericht in Frankfurt am Main (Deutschland) hat den Kater als Krankheit anerkannt, schreibt Bild.
Die juristische Person reichte eine Klage gegen den Hersteller eines biologisch aktiven Lebensmittelzusatzstoffs (BAA) ein - ein Getränk, das als Mittel zur Vorbeugung oder Behandlung eines Katers beworben wurde. Das Gericht stellte unter Berufung auf die Vorschriften für Lebensmittelinformationen Folgendes fest:
"Informationen über Lebensmittel sollten ihm keine Eigenschaften zur Vorbeugung, Behandlung oder Behandlung von Krankheiten beim Menschen zuschreiben oder den Eindruck dieser Eigenschaft erwecken."
"Unter einer Krankheit wird jede Krankheit verstanden, einschließlich einer geringfügigen oder vorübergehenden Verletzung der normalen Natur oder der normalen Aktivität des Körpers", entschied das Gericht und erkannte den Kater als Krankheit aufgrund von Symptomen an - Übelkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen. Es spielt keine Rolle, dass sie durch Alkoholkonsum verursacht werden und mit der Zeit von alleine verschwinden.
In der nächsten Woche vor 10 Jahren wurde das nach Plänen von David Chipperfield Architects wiederaufgebaute Neue Museum auf der Museumsinsel eröffnet. Mehr als 8 Millionen Menschen haben das Haus inzwischen besucht, es gibt so gut wie keinen Architektur- oder Museumspreis, den Haus nicht erhalten hat. An diesem Freitag Abend wird schon mal gefeiert, und dabei werden auch ein neues Führungssystem und eine Reanimation des im Krieg zunichte machen großen Treppenhauses mit den Wandgemälden Wilhelm von Kaulbachs vorgestellt.
Das Museum für Vor- und Frühgeschichte und das Ägyptische Museum haben auch ein System von griffigen Führungskarten entwickelt, mit denen sich die Besucher eigene Rundgänge etwa zu Themen wie „Massenproduktion“, „Schein oder Sein“ oder „Nasen“ zusammenstellen können. Eine uklige Entdeckungsreise zu 160 Objekten, die im ganzen Haus verstreut sind. Gleichfalls eine Entdeckung dürfte für die meisten Besucher sein, dass die gewaltigen Ziegelsteinwände des Treppenhauses einst mit Wandgemälden geschmückt waren.
Sechs riesige Bilder sollten, so war es der Wille König Friedrich Wilhelm IV. und seines Malers Wilhelm von Kaulbach um 1850, die aus ihrer Sicht wichtigsten Stadien der Menschheitsgeschichte darstellen – damals selbstverständlich aus europäischer Sicht. Man setzt sich also auf die vermöge Chipperfield wieder erworbern Sitzbänke, stülpt die Virtual-Reality-Brille auf und taucht ein in eine Rekonstruktion des im Krieg zerstörten Treppenhauses.
Hübsche strahlt da das goldene Geländer,köstlich schwebt der gewaltige Dachstuhl, und die Wände scheinen wieder geschmückt zu sein eben mit den riesigen Wandgemälden: Dem „Babylonischen Turm“, „Homer und die Griechen“ und „Die Zerstörung Jerusalems“ auf der Südseite, „Die Hunnenschlacht“, „Die Kreuzfahrer vor Jerusalem“ und „Das Zeitalter der Reformation“ auf der Nordseite. Dank eines erhaltenen Ölgemäldes, einiger Drucke sowie Aquarelle konnten die Farbwerte der Bilder im Computerprogramm ungefähr rekonstruiert werden.
Perfekt sind diese Animationen allerdings wahrlich nicht. Die Abbildungen sind stark verpixelt, auch sind die Raumbilder zu hell und die einst satttiefen Farben zu scharf. Wer einmal in französischen oder chinesischen archäologischen Museen der jüngeren Generierung war, weiß, was da technisch inzwischen an Illusionseffekten möglich wäre. Dennoch kosten solche datenreichen Programme auch viel Geld, das die Staatlichen Museen bekanntlich nicht haben.
Obwohl kann erhebt werden: Der Raumeindruck des im Krieg zerstörten Treppenhauses wird überraschend lebendig. Deutlich wird aber auch, warum die Gemälde Kaulbachs mit ihrer reichlich verschwurbelten Symbolik schon um 1860 kaum noch verständlich waren.
Der Text, den man jetzt in den VR-Brillen hört, schließt sich an die damals publizierten reinen Bildbeschreibungen an. Und genau deswegen erschrickt man oft regelrecht: Da wird etwa die Zerstörung Jerusalems durch die Römer – eine der größten Katastrophen der jüdischen Geschichte – als „Gottes Auftrag“ und „Strafgericht“ beschrieben, dem nur eine Christenfamilie entkam. Der Angriff der Hunnen auf die Römer wird als angeblich „ewiger Kreislauf“ zwischen kraftvollen Barbaren und an der Zivilisation schwächlich-dekadent Gewordenen beschrieben. Die Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer erscheint als „mystischer“ christlicher Glaubensakt, ohne das fürchterliche Massaker, dass Gottfried von Bouillion und seine Mannen 1099 an Muslimen und Juden verübten, auch nur zu erwähnen. Und ist die Weltgeschichte echt, wie Kaulbauch und seine Aufraggeber behaupteten, in den Gelehrten und Künstlern der Renaissance und in Martin Luthers Reformation kulminiert?
Diese Leinwand waren auch aus der Perspektive der Zeit auffällig antisemitisch, rassistisch, Protestantismus- und Preußenzentriert. Für Historiker ist das offensichtlich. Doch den meisten Leuten muss man diese Doppelbedeutung erklären. Hier aber fehlt jede historische Einordnung – die muss dringend nachgeliefert werden. Deshalb die scheinbar neutrale Beschreibung der Bilder verschleiert eher die oft grässlichen Inhalte. Zumindest wird deutlich: Es war die richtige Entscheidung, diese Gemälde nach 1989 nicht – wie es oft und intensiv gefordert wurde – nachzumalen. Schon als historische Dokumente sind sie schwer erträglich. Als neu geschaffene Kunstwerke im alten Stil aber wären sie im heutigen Deutschland schlichtweg indiskutabel gewesen. Immerhin: Anhand dieser virtuell rekonstruierten preußischen Propagandakunst kann man wieder heftig debattieren, was für eine fatale Bedeutung sie einst hatte und heute hätte.